Winterzeit ist Erkältungszeit

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Winterzeit ist Erkältungszeit:

Gesundheitsgefahr trockene Luft


Warum treten die meisten Erkältungen in der Winterzeit auf? Wissenschaftler machen die geringe relative Luftfeuchtigkeit im Innenraum dafür verantwortlich.

Wir halten uns etwa zu 90 % in Innenräumen auf – im Winter eher häufiger. Genau dann, wenn die geheizte Raumluft eine sehr geringere relative Luftfeuchtigkeit hat. Man muss dazu wissen, dass warme Luft viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als kalte Luft. Heizt man kalte Außenluft auf, so steigt ihr Hunger nach Wasser. Ihre relative Feuchte sinkt, was jedes Hygrometer anzeigt. Selbst in milden Wintern sind die Unterschiede zwischen draußen und drinnen erheblich.

Die Luft aber, die wir einatmen, muss in den Bronchien mit 100 % Feuchtigkeit ankommen. Befeuchtet wird sie auf dem Weg dorthin vor allem von der Nase, weniger von Mund, Rachen und Luftröhre. Die Flimmerhärchen der gesamten Atemwege sind zusammen mit dem sie bedeckenden Schleim Teil eines ausgeklügelten Selbstreinigungsmechanismus. Die Flimmerhärchen bewegen sich gemeinsam vor und zurück, wie Gräser im Wind. Auf ihren Spitzen liegt eine klebrige Schleimschicht die das Eindringen von Viren, Bakterien und Allergene in den Körper verlangsamt.

Die Bewegung der Flimmerhärchen transportiert das Sekret und alle Eindringlinge Richtung Kehlkopf, wo sie abgehustet oder nach einem Räuspern verschluckt werden können. In der Nase ist der Schleimtransport gegen unten, den Kehlkopf gerichtet und in den Bronchien gegen oben. Bei gut befeuchteter Atemluft und optimal funktionierender Schleimhaut werden alle Schadstoffe innerhalb fünf bis 30 Minuten so aus dem Atemtrakt entfernt und unschädlich gemacht.

Ein beschädigter Selbstreinigungs-Mechanismus durch trockene Luft bedeutet erhöhte Krankheitsgefahr!
Zu trockene Luft verursacht nicht nur raue Haut und trockene Augen. Sie schädigt auch den ausgeklügelten Schutzmechanismus der Atemwege. Ihre Schleimschicht trocknet ein, wird zäh und behindert die Flimmerhärchen bei ihrer Bewegung, sodass der Schleimteppich stehen bleibt. Zusätzlich werden die auf Antikörpern und Abwehrstoffen basierenden Abwehrmechanismen gestört.

Ein Video unter Youtube.de zeigt die Selbstreinigung anschaulich. Asthmatiker zum Beispiel – in Deutschland immerhin rund 10 % aller Kinder und 5 % der Erwachsenen – können nach einer Studie die eingeatmete Luft nicht mehr ausreichend befeuchten. Ihnen kann eine Luftbefeuchtung Linderung der Symptome bringen.

Die Seite Kindergesundheit-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt grundsätzlich bei einem grippalen Infekt, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und viel zu Trinken.

Bei normalen Raumlufttemperaturen liegt der für den Menschen komfortabelste Bereich der relativen Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent, sagt Prof. em. Dr.-Ing. habil. U. Marmai. Eine ausgeglichene Luftfeuchte stärkt die Abwehr des Körpers gegen krankmachende Eindringlinge wie Bakterien und Viren, und hilft Probleme des Atmungstraktes wie Asthma, Allergien und Infektionen zu lindern.