Magazin Luftfeuchte 2021 SEP 01

Autor:
Christian Bremer

Gesunde Luftfeuchte im Büro

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Wohlergehen und Gesundheit sind in großem Maße von einem guten Raumklima abhängig. Denn Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel und ihre Qualität entscheidet darüber, ob wir uns wohlfühlen und leistungsfähig sind.

Die Bedeutung des Feuchtigkeitsgehalts in der Luft ist so wichtig, dass es in vielen Ländern für den Betrieb und den Unterhalt von Befeuchtungsanlagen klare Richtlinien gibt. Wissenschaftlich belegt, ist ein eng definierter Bereich von 40 bis 60 % relativer Luftfeuchtigkeit optimal, um ideale Voraussetzungen für Gesundheit, Leistungsvermögen, Wohlbefinden und Werterhalt zu gewährleisten. In modernen Gebäuden mit dichter Gebäudehülle, Zentralheizung und Lüftungsanlagen sind diese Grenzwerte im Alltag ohne aktive Luftbefeuchtung nicht einzuhalten.

Wohlbefinden und Gesundheit durch Luftbefeuchtung
Besonders in der Heizperiode steigen bei Beschäftigten in Büros die Klagen über brennende Augen, trockene Schleimhäute, Schluckbeschwerden, Stimmstörungen, elektrostatische Effekte und trockene Haut. Ursache dafür ist in fast allen Fällen eine zu trockene Raumluft. Es gibt eine Vielzahl weltweiter Studien, die sich mit Ursachen für Behaglichkeitseinbußen, Krankheiten und Leistungsverlusten bei hohen Temperaturen (> 26 °C) und hohen Luftfeuchten (> 65 %) an Büroarbeitsplätzen beschäftigen.

Der vom Deutschen Netzwerk Büro erstellte „Ratgeber Büro“ empfiehlt eine Raum-luftfeuchte von 40 % bis 60 %, der DGUV- Ratgeber 215-510 „Beurteilung des Raum-klimas“ gibt einen behaglichen Bereich der Luftfeuchte von 45 % ± 15 % an und die Infobroschüre des DGUV 202-090 „Klasse(n) – Räume für Schulen“ schreibt: „Ein gutes Raumklima fördert Wohlbefinden, Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und Gesundheit des Menschen.“ Weiter heißt es: „Wie drückt sich gutes Raumklima in Zahlen aus? Trotz individuellem Klimaempfinden fühlen sich die meisten Menschen wohl bei einer Temperatur zwischen 20 und 24 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 65 % (bei Tätigkeiten mit hohem Sprechanteil).“ Somit dokumentieren die Studien, Ratgeber und Broschüren eindeutig, dass an Bü-roarbeitsplätzen eine Raumluftfeuchte von mindestens 40 % herrschen sollte, um den Mitarbeitern eine behagliche, gesundheitsfördernde Arbeitsatmosphäre zu bieten und dadurch Irritationen der Atemwege, brennende Augen, trockene Haut und Krankheitsgefährdungen zu minimieren oder gar zu vermeiden.

Medizinische Studien zur Luftfeuchte
In einer aktuellen 2-jährigen Studie hat das Fraunhofer-Institut IAO die Bedeutung und Wirkung der Luftfeuchte im Büro untersucht. Schwerpunkt der Studie sind die empfundenen Symptome in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit im Büro. Bewertet wurde dazu die Wahrnehmung der Arbeitsumgebung mit und ohne technische Luftbefeuchtung. Ohne Luftbefeuchtung klagen 48 % der Mitarbeiter über brennende Augen. „Ist eine Luftbefeuchtung im Einsatz, reduzieren sich die Beschwerden um fast die Hälfte“, so die Studie. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Luftfeuchte einen positiven Effekt auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter hat.

Einer weiteren Studie von der renommierten amerikanischen Universität Yale wird aufgezeigt, dass trockene Raumluft häufigere und schwerere Grippeverläufe verursacht. Forschungsleiterin Professor Dr. Akiko Iwasaki betont, dass eine relative Luftfeuchte zwischen 40 und 60 % eine virale Infektion minimiert und den Übertragungsprozess erschwert.

Gesunde Luftfeuchte zahlt sich aus
Die volkswirtschaftlichen Kosten, die durch Arbeitsunfähigkeit entstehen, sind enorm. 2017/2018 registrierte das Robert Koch Institut rund 9 Millionen Arztbesuche und 45.000 Einweisungen in Krankenhäuser wegen grippaler Infekte. Darüber hinaus schätzt das Institut weitere 5,3 Millionen influenzabedingte Arbeitsunfähigkeitstage ohne einen Krankenschein vom Arzt. Nach Analysen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua) haben Atemwegserkrankungen einen Anteil von 13,9 % an allen Erkrankungen. Der Produktivitätsverlust bei 100 Mitarbeitern über einen Betriebszeitraum von 15 Jahren beträgt im Wirtschaftssektor „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit“ 837.000 Euro. Im Wirtschaftssektor „Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistung“ beträgt er sogar 1.755.000 Euro. Eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 % hingegen verbessert unmittelbar das Wohlbefinden, unterstützt langfristig die Gesundheit und reduziert damit Produktivitätsverluste.

Wenn Sie mehr über das Thema gesunde Luftfeuchte im Büro erfahren möchten, können Sie über die nachfolgenden Links die Planungsbroschüre „Luftfeuchte am Arbeitsplatz“ anfordern oder einen Beratungstermin mit unseren Vertriebs-Mitarbeitern vereinbaren.


Mit freundlichen Grüßen

Christian Bremer
Geschäftsführer der Condair GmbH
Planungsleitfaden Büro

ISBN-13: 978-3981761849
Umfang Seiten: 42
Format Din A5
Kosten: 12,95 Euro

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