Kalkablagerungen in Rohrleitungen
zuverlässig vermeiden
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
Kalkablagerungen – ein alltägliches Thema, das in der Industrie jedoch oft komplex ist.
An zugänglichen Bauteilen nur lästig, wird Kalk an anderen Stellen zur echten Herausforderung. Etwa in Rohrleitungen oder in Geräten, deren Funktion und Lebensdauer durch Ablagerungen von Kalk gefährdet sind.
In der Dampf-Luftbefeuchtung kommen alle
Faktoren für eine problematische Kalkbildung zusammen: kalkhaltiges Wasser, hohe
Temperaturen, teilweise kleine Querschnitte von Düsen und Leitungen.
Es gilt also, intelligente Lösungen zu finden, um den Problemen durch Kalkablagerung
vorzubeugen und gleichzeitig optimale Raumluftfeuchte zu gewährleisten.
Trockene Raumluft ist aus zahlreichen Gründen zu vermeiden, in privaten wie in öffent-
lichen und gewerblichen Gebäuden. Denn die Luftqualität steht nicht nur in direktem
Zusammenhang mit unserem Wohlbefinden und unserer Leistungsfähigkeit. Auch in vielen Industriezweigen ist eine ausreichend hohe relative Luftfeuchtigkeit unverzichtbar.
So lassen sich etwa Schäden an hygroskopischen Stoffen, Störungen in automatisierten Fertigungsprozessen oder unerwünschte Materialveränderungen vermeiden.
Je nach Anforderung an die Raumluftqualität und abhängig von den baulichen Gegebenheiten gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten der Luftbefeuchtung: entweder indirekt über die raumlufttechnische Anlage (RLT-Anlage) oder direkt über ein im Raum installiertes Gerät. Direktraumbefeuchter kommen also häufig in Bestandsgebäuden zum Einsatz,
unabhängig von einer eventuell vorhandenen Klimaanlage. Und manche Systeme
erlauben mit entsprechendem Zubehör sowohl die Anbindung an RLT-Anlagen als auch
die Direktraumbefeuchtung. In der gewerblichen und industriellen Luftbefeuchtung
haben sich Dampf-Luftbefeuchter sehr gut bewährt.
Technologien zur Dampf-Luftbefeuchtung
Wenn der Dampf direkt am Verbrauchsort erzeugt werden soll, bieten sich elektrisch
betriebene Dampfbefeuchter an. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten der Dampferzeugung. Das Wasser wird entweder mittels gitterförmigen Metallelektroden
im Wasserbehälter erwärmt, wobei der Strom direkt über das Medium Wasser fließt
und es verdampft.
Die zweite Variante ist das Widerstands-Heizprinzip wie vom Wasserkochen mit einem Tauchsieder bekannt. Der Dampf wird dabei in einem Dampfzylinder mithilfe von
mehreren Widerstandsheizelementen erzeugt. Spätestens beim Vergleich mit dem
Tauchsieder dürften vor dem geistigen Auge sofort Bilder von verkalkten Heizspiralen
des Haushaltsgeräts vergangener Tage auftauchen.
Kalk – und wie er ins Trinkwasser kommt
Zur Frage, warum unser Wasser überhaupt Kalk enthält, ein kleiner Exkurs zum Wasserkreislauf: Niederschläge (Regen, Schnee oder Hagel) landen entweder direkt in Gewässern oder versickern im Boden. Vom Boden aufgenommen gelangt das Wasser auch in
Gesteinsschichten, die Calciumcarbonat enthalten. Hier findet bereits die erste Kalkaufnahme statt. Im weiteren Verlauf erreicht das Wasser das sogenannte Grundgestein,
je nach Region in hundert bis mehreren Tausend Meter Tiefe. Von dort aus fließt es schließlich in Bäche und Flüsse. Auf seinem langen Weg nimmt das Wasser Mineralstoffe und Spurenelemente aus der Erdkruste auf und, je nach Beschaffenheit des Bodens,
mehr oder weniger große Mengen Kalk.
Für die Raumluftbefeuchtung ist das Thema Kalk eine große Herausforderung.
Unser Trinkwasser ist je nach Gebiet mehr oder weniger kalkhaltig. Gesundheitlich stellt dies kein Problem dar, für die Funktion und Lebensdauer technischer Geräte jedoch sehr wohl. Bei der Wahl einer Befeuchtungsanlage muss daher immer berücksichtigt werden, wie dem Kalkproblem begegnet wird. Damit verbunden gilt es zu beachten,
welche Anforderungen sich dadurch an Reinigung und Wartung oder ggf. an die
Wasseraufbereitung ergeben und welche Kosten hierfür einzukalkulieren sind.
Kalkablagerungen von vornherein vermeiden
Darüber hinaus darf ein weiterer Aspekt nicht unterschätzt werden: Wenn eine Befeuchtungstechnik
zum Einsatz kommt, die in der Lage ist, auftretenden Kalk in kleine Partikel zu zerlegen und abzutransportieren, verlagert sich das Problem möglicherweise nur in das Rohrleitungssystem des Gebäudes, in dem Kalkablagerungen die Leitungsquerschnitte
minimieren. Dies führt unter Umständen zu einer ganzen Reihe weiterer Nachteile.
Zunächst ergeben sich aufwändige Wartungsarbeiten und damit verbunden Kosten, um die Verkalkungen des Rohrsystems in den Griff zu bekommen. Werden über mehrere Jahre keine geeigneten Maßnahmen ergriffen, kann sogar der vorzeitige Austausch von
Leitungen anstehen. Darüber hinaus bieten Calciumcarbonat-Ablagerungen einen idealen Nährboden für gesundheitsschädliche Mikroorganismen. Diese bilden im Laufe der Zeit
einen Biofilm auf den Rohrinnenwänden, was eine kontinuierliche Keimabgabe
zur Folge hat.
Fazit: Prävention statt teurem Austausch
Es gilt grundsätzlich, schädliche Kalkablagerungen in Rohrleitungen zu verhindern und das Kalk-Problem möglichst im Vorfeld zu vermeiden. Eine technische Wasseraufbereitung, die Trinkwasser in den Leitungen im Vorfeld entkalkt, ist je nach Größe des Objekts teuer sowie wartungsintensiv. Eine sehr wirksame Methode des Kalk-Managements, das unaufbereitetes Wasser für die Raumluftbefeuchtung verwenden kann, bietet beispielsweise das patentierte Kalkmanagement des Dampf-Luftbefeuchters Condair RS. Kalkablagerungen werden hier verhindert, indem die im Dampfzylinder entstehenden Mineralien automatisch in einen speziellen Auffangbehälter geleitet werden. Dieser ist unkompliziert zugänglich und einfach zu entleeren. Der Wartungsaufwand ist dadurch minimal und fällt nur am Gerät selbst an.
Ein weiterer Vorteil dieser hochwertigen wie hygienischen Lösung: Da Widerstandsheizungen unabhängig von der Leitfähigkeit des Befeuchtungswassers arbeiten, kann sowohl aufbereitetes Wasser als auch kalkhaltiges Trinkwasser verwendet werden. Selbst mit hartem Wasser von mehr als 2,5 mmol Calciumcarbonat/l und mehr als 14° dH arbeiten solche Luftbefeuchtersysteme zuverlässig und sorgen für optimale Raumluftfeuchte mit überschaubarem Wartungsaufwand, der Ablagerungen im Rohrleitungssystem vermeidet.
Mit freundlichen Grüßen
Andrej Arnold
Condair GmbH