Autor:
Achim Ochs
Die perfekte Luftfeuchte für
automatisches Kleinteilelager
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
Eine spezifische Raumtemperatur und eine geregelte Luftfeuchte sind in vielen Industriebereichen maßgebliche Qualitätsfaktoren. Zum Beispiel ist für Elektronikteile, hygroskopische Materialien,
Schüttgut und vieles mehr eine möglichst niedrige relative Luftfeuchte unabdingbar.
Eine effektive Entfeuchtungsanlage schützt empfindliche Materialien und sorgt gleichzeitig
für optimale Bedingungen in Produktion und Lagerung.
Ein typischer Anwendungsfall für solche Systeme ist das automatische Kleinteilelager der Firma Phytec in Mainz, die auf die Fertigung von Prozessormodulen und Elektronik-Serienprodukte spezialisiert ist.
Als sehr platzsparendes und ergonomisches Lagersystem kommt häufig ein Paternosterregal zum Einsatz. Die in Kunststoffbehältern, Kartons oder Tablaren gelagerten Teile werden dabei über vertikal umlaufende Regalböden zu einer oder mehreren Entnahmeöffnungen geführt. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann bei der Lagerung und Verarbeitung von Kleinteilen zu Problemen führen.
Zur gezielten Entfeuchtung der Luft werden in der Industrie vor allem zwei Technologien eingesetzt:
• Trocknung durch Sorption
• Entfeuchtung durch Kondensation
Bei Kleinteilelagern haben sich vor allem Adsorptions-Trockner bewährt. Sie sind besonders bei niedrigen Temperaturen zu empfehlen und arbeiten bei Bedarf sogar unter dem Gefrierpunkt.
Zudem sind sie ideal, wenn sehr trockene Luft benötigt wird, um Feuchtigkeitseinlagerungen und potenzielle Feuchteschäden wie den Popcorneffekt vorzubeugen. Dies ist zum Beispiel bei der Verarbeitung von Elektronikbauteilen der Fall. Bei der Lagerung von feuchtigkeitsempfindlichen elektronischen Bauteilen – das betrifft nahezu alle hoch integrierten und teuren Bauteile wie beispielsweise Prozessoren und Speicher – gilt die Lagerung bei <= 5% r. F. und 25°C ( +/- 5°C)
als unbedenklich und nicht belastend für die Bauteile. Da die Gehäuse der Bauteile unter diesen Bedingungen keine Feuchtigkeit aufnehmen, dürfen die Bauteile hier zeitlich unlimitiert gelagert
werden, ohne dass dadurch eine aufwändige Trocknung der Bauteile vor der Verarbeitung
notwendig wird.
Schematischer Aufbau eines Teilepadernoster
In warmen Sommermonaten ist es eine besondere Herausforderung die optimalen Umgebungs-bedingungen zu schaffen. Denn die Sommerluft bindet wesentlich mehr Feuchtigkeit als kalte Luft
im Winter. Deshalb wird die der Umluft beigemischte Außenluft bei Bedarf vor dem eigentlichen Entfeuchtungsprozess vorgekühlt und vorgetrocknet. Der Adsorptionstrockner entzieht dem Luftgemisch hierbei den Wasserdampf, indem ein hygroskopisches Material im Inneren des Gerätes die Feuchtigkeit aus der eintretenden Luft aufnimmt und so ein trockener Luftstrom entsteht.
Als Trockenmittel wird in DA Adsorptionstrockner hoch hygroskopisches Silikagel eingesetzt,
das in einen sich langsam drehenden Rotor eingebettet ist.
Der Rotor wird anschließend mit heißer Luft in der Gegenrichtung durchströmt, der Wasserdampf dabei von dem heißen Luftstrom aufgenommen und die Feuchtigkeit auf diese Weise aus dem Lagerraum abtransportiert. Dieser Prozess nennt sich Desorption bzw. Regeneration. Die nun trockene Luft wird anschließend bei Bedarf in einem Nachkühler auf die im Kleinteilelager gewünschte Solltemperatur gekühlt. Durch Sensoren im Lagerraum und eine präzise Steuerung lässt sich die Leistung eines Adsorptions-Trockners abhängig von den erwünschten Feuchtelasten kontinuierlich anpassen. Dadurch sind stets optimale Lagerbedingungen gegeben.
Mit freundlichen Grüßen
Achim Ochs
Vertrieb Trockung und Entfeuchtung
Condair GmbH, Stuttgart