Effektive Korrosionsvermeidung an Rohrleitungen
Liebe Leserinnen,
Liebe Leser,
In Industrieanlagen für die chemische Industrie gelten unterschiedliche Anforderungen an die Luftqualität. Die Einhaltung bestimmter Werte ist bei vielen Prozessen ein wesentlicher Produktionsfaktor.
Besonders Augenmerk liegt dabei auf der relativen Luftfeuchte. In manchen Fällen ist eine hohe Luftfeuchtigkeit wichtig, viele Vorgänge erfordern jedoch eine trockene Umgebungs- und Prozessluft. Auch gilt es, für konstante Bedingungen zu sorgen und zum Beispiel jahreszeitliche Schwankungen
von Temperatur und Luftfeuchtigkeit auszugleichen. Nur dann lässt sich sowohl eine hochwertige Produktqualität gewährleisten als auch die einwandfreie Funktion der Anlagentechnik sicherstellen.
Eine häufige Ursache für Produktionsstillstände ist Wasserdampf in Maschinen und Anlagen, der zur Kondenswasserbildung und somit zur Korrosion führen kann. Betroffen sind Rohrleitungen, Armaturen, Behälteroberflächen und andere metallische Bauteile. Die häufigsten Korrosionsarten in technischen Anlagen sind von kalten Medien durchflossenen Rohrleitungen, auf kalten Tanks und Behältern, Metallerzeugnissen oder Maschinenbauteilen.
Kondenswasser auf Metall- und Stahloberflächen in industriellen Anlagen führt zur Korrosion, die häufig in Form der sogenannten atmosphärischen Korrosion auftritt. Diese Korrosion entsteht in Anwesenheit von Wasser und Sauerstoff und tritt bevorzugt bei relativen Luftfeuchten ab 40 % und Temperaturen über 0 °C auf. Bei einer Luftfeuchte über 60 % beschleunigt sich die Korrosion signifikant. Faktoren wie der pH-Wert des Feuchtigkeitsfilms sowie chemische Stoffe in der Raum- oder Außenluft, darunter Schwefel, Ozon oder Salze, können die Reaktion zusätzlich verstärken und bereits bei niedrigeren Luftfeuchten zu Korrosion führen.
Um die Korrosion zu vermeiden bzw. zu minimieren, empfiehlt sich zum Beispiel bei Kaltwassersystemen (häufig zur Kühlung von Industrieanlagen eingesetzt) eine geeignete Dämmung der Rohrleitungen.
So lassen sie sich langfristig vor Feuchtigkeit, Kondensation, Korrosion oder Schimmelbildung schützen.
Korrosion von Stahl an einem Wassertropfen
Ist diese bauphysikalische Maßnahme nicht ausreichend oder unmöglich, empfiehlt sich der Einsatz von Kondensationsluftentfeuchter oder Adsorptionstrockner für die Entfeuchtung in industriellen Betrieben. Die Kondensationsluftentfeuchtung basiert auf der Bildung von Tauwasser an einer kalten Oberfläche. Die Kondensation wird hierbei durch einen geschlossenen Kältekreislauf erzeugt. Ein Ventilatoren befördern die zu entfeuchtende Umgebungsluft in das Entfeuchtungsgerät und leiten diese über Kühllamellen. An der Oberfläche der Lamellen wird Teil des in der Luft enthaltenen Wasserdampfes auskondensiert und tropft in eine Kondensatwanne ab. Die abgekühlte und nun entfeuchtete Luft wird anschließend im Verflüssiger wieder erwärmt. Aufgrund der auskondensierten Feuchte und erhöhten Temperatur ist die Luft nun in der Lage, erneut Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen. Kondensationsentfeuchter sind besonders geeignet für Temperaturbereiche zwischen +10 und +36 °C sowie für höhere relative Feuchtewerte von über 50 % rF. Bei dauerhaft niedrigeren Temperaturen oder besonders trockene Luftfeuchtewerten sind Adsorptionstrockner die zu bevorzugende Technologie.
Das Funktionsprinzip der Adsorptionstrocknung basiert auf zwei gegenläufigen Luftströmen für Trocknung und Regeneration, die eine kontinuierliche Entfeuchtung ermöglichen. Die Prozessluft, der größere Luftstrom, passiert den sich langsam drehenden Silicagel-Sorptionsrotor, der die Feuchtigkeit durch Adsorption bindet. Die getrocknete Luft wird dann über den Prozessluftventilator ausgeblasen.
Die Regenerationsluft, der kleinere Luftstrom, desorbiert die zuvor aufgenommene Feuchtigkeit aus dem Rotor mithilfe erwärmter Luft. Anschließend wird die feuchte Luft als Fortluft aus dem Gerät geleitet.
Besonders energieeffizient lässt sich die Luftentfeuchtung mit Hilfe von Taupunktwächtern realisieren.
Sie werden auf potenziell von Feuchtigkeit gefährdeten Stellen einer Anlage montiert und weisen eine drohende Unterschreitung des Taupunkts aus. Tritt dieser Fall ein, geben sie ein Signal an das Luftentfeuchtungssystem, das erst ab diesem Zeitpunkt in Betrieb geht. Taupunktwächter sind daher besonders vorteilhaft, wenn die Raumluftfeuchte nicht grundsätzlich abgesenkt werden soll.
Der Betriebsstunden und der Stromverbrauch der Entfeuchtungsanlage reduzieren
sich dadurch auf ein Minimum.
Zum Thema Planung von Luftentfeuchtungssystemen gibt es von Condair auch einen Planungsleitfaden, der Sie bei der Auswahl der richtigen Lösung unterstützen soll und auch ein paar exemplarische Berechnungsbeispiele vorstellt und erläutert.
Über nachfolgenden Link, können Sie dies Broschüre kostenfrei beziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Maximilian Viehbacher
Vertrieb Luftbefeuchtung und Entfeuchtung
Condair GmbH, Garching